Rezension: Wacquant, Loïc: Bestrafen der Armen. Zur neoliberalen Regierung der sozialen Unsicherheit, Opladen: Verlag Barbara Budrich 2009, 359 Seiten, € 30,80
Neun Monate nach dem verheerenden Erdbeben hat die Welt Haiti fast schon wieder
vergessen. Wie Peter Hallward im Nachwort zu seinem Buch Damming the Flood: Haiti, Aristide and the Politics of Containment zeigt, ist die Situation trotz – oder gerade wegen – der internationalen Hilfe nach wie vor katastrophal: Im Schatten des Bebens erreicht die Konterrevolution gegen die armen Massen eine [...]
Die gegenwärtige globale Krise wirkt sich nicht nur auf „die Wirtschaft“ aus, sondern geht
verstärkt auch mit – offenen und versteckten – autoritären, antidemokratischen Tendenzen einher. Bonn Juego und Johannes Dragsbaek Schmidt zeigen dies anhand der wundersamen Wiederauferstehung von IWF und Weltbank sowie am Beispiel des „autoritären Liberalismus“ in Ost- und Südostasien.
Perspektiven Nr.12 ist erschienen – Schwerpunkt: “Autoritäre Antworten auf die Krise”
Die Wien-Wahl ist ein entscheidender Gradmesser für die politische Situation in Österreich. Wie und mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten der Wahlkampf geführt wird und welche Politik die Stadt in den nächsten Jahren prägt, ist nicht nur für alle in Wien lebenden Menschen von großer Bedeutung, sondern hat weit über den lokalen Kontext hinaus Signalwirkung. In zugespitzter Form schlagen sich bei dieser Wahl die parteipolitischen Tendenzen der letzten Jahre und Jahrzehnte nieder: Aufgrund ihrer anhaltenden Krise ist die Sozialdemokratie mehr denn je vom Erhalt ihrer starken Machtposition und des Mythos Rotes Wien abhängig.