Zehn Jahre nach dem 11. September 2001: Richard Seymour über den Aufstieg, die Bedeutung und das Ende des Kriegs gegen den Terror.
Rezension: ten Brink, Tobias: Staatenkonflikte. Zur Analyse von Geopolitik und Imperialismus. Ein Überblick, Stuttgart: UTB 2008, 313 Seiten, € 19,90
Termin: 16.12.2008
Uhrzeit: 20 Uhr
Ort: NIG Hörsaal II (Universitätsstrasse 7, 1010 Wien)
Die Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten nährt nicht nur in den USA Hoffnung auf eine gerechtere und friedliche Politik des mächtigsten Staats der Welt. Nach acht Jahren Bush-Doktrin und „Krieg gegen Terror“ sind diese Hoffnungen nur allzu nachvollziehbar.
Doch bereits die ersten Entscheidungen Obamas, wie die Übernahme des republikanischen Verteidigungsministers in [...]
Schwerpunkt: USA – Brüche im Imperium
Als der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama im Juli im Rahmen einer kleinen Europa-Tournee Berlin besuchte, bot sich ein bizarres Bild. Versorgt von Wurst-, Bier- und DevotionalienverkäuferInnen jubelten mehr als 200.000 Menschen, als würde eine Mischung aus Rockstar, Jesus und Martin Luther King zu ihnen sprechen – und nicht der vielleicht schon bald mächtigste Mann der Welt.
Die Führungsfähigkeiten der USA erodieren. Auch die nächste US-Regierung wird der Tatsache ins Auge sehen müssen, dass der mächtigste Staat der Erde in einem globalen System der geopolitischen Machtrivalitäten und weltwirtschaftlichen Instabilitäten nicht unhinterfragt herrschen kann, schreibt Tobias ten Brink. Dabei ordnet er die Entwicklungen der letzten Jahre in imperialismustheoretische Debatten ein.