Nicht nur in der internationalen Linken, auch innerhalb der sozialen Bewegungen Boliviens gehen die Meinungen über Evo Morales auseinander. Während die einen im neuen Präsidenten Boliviens einen zweiten Chávez sehen und das Land am Weg zur Bolivarianischen Revolution Vol. II, warnen andere vor Illusionen in Morales’ „Andenkapitalismus“ und die „realpolitische“ Orientierung der MAS-Regierung. Die kontroversiellen Einschätzungen verweisen auf grundlegende strategische Debatten in den bolivianischen Bewegungen. David Sagner und Stefan Probst analysieren Herausforderungen und Perspektiven der Kämpfe und zeigen, dass die historischen Erfahrungen der bolivianischen Revolution 1952 auch für die aktuellen Debatten noch relevant sind.