Als der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama im Juli im Rahmen einer kleinen Europa-Tournee Berlin besuchte, bot sich ein bizarres Bild. Versorgt von Wurst-, Bier- und DevotionalienverkäuferInnen jubelten mehr als 200.000 Menschen, als würde eine Mischung aus Rockstar, Jesus und Martin Luther King zu ihnen sprechen – und nicht der vielleicht schon bald mächtigste Mann der Welt.
Weinend randalieren oder randalierend Weinen? Das war die Frage, die sich den MacherInnen dieses Magazins bei Bekanntgabe der ersten Hochrechnung zu den Nationalratswahlen am 28. September stellte. Mit einigen Tagen Abstand hat die Gruppe Perspektiven eine nüchternere Analyse der Wahlen erarbeitet, die wir hier zur Diskussion stellen wollen.
Barack Obama ist vom idealistischen Außenseiter der Demokraten zum ersten schwarzen US-Präsidentschaftskandidaten einer Großpartei geworden. Gary Younge untersucht die Bedeutung des Obama-Phänomens sowie die Grenzen seiner politischen Agenda.
Die Führungsfähigkeiten der USA erodieren. Auch die nächste US-Regierung wird der Tatsache ins Auge sehen müssen, dass der mächtigste Staat der Erde in einem globalen System der geopolitischen Machtrivalitäten und weltwirtschaftlichen Instabilitäten nicht unhinterfragt herrschen kann, schreibt Tobias ten Brink. Dabei ordnet er die Entwicklungen der letzten Jahre in imperialismustheoretische Debatten ein.
Walden Bello, Soziologe an der University of the Philippines und bekannter Aktivist der globalisierungskritischen Bewegung, beantwortet häufig gestellte Fragen zur aktuellen Krise der Finanzmärkte.
Philipp Probst ruft die militanten und kreativen Kämpfe der revolutionären Gewerkschaft der Industrial Workers of the World zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Erinnerung. Die Organisierung überwiegend weiblicher, migrantischer, ungelernter ArbeiterInnen ist heute noch ein inspirierendes Beispiel klassenkämpferischer Gewerkschaftspraxis.